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Radieschen
Radieschen auch Radies genannt sind ein tolles Frühlings- und Sommergemüse und von März bis Oktober aus heimischem Anbau verfügbar. Die kleinen, scharfen Knollen überzeugen nicht nur durch eine intensive Farbe und ihren wunderbar pikanten Geschmack, sondern
auch mit einer ganzen Reihe gesunder Inhaltsstoffe. Hier erfahrt ihr alles, was ihr über Radieschen wissen müsst.
Was sind Radieschen und wie wachsen sie?
Das roten Knöllchen (Raphanus sativus subsp. sativus) ist genau wie viele andere Speiserettiche eine Variante des Garten-Rettichs und hat mit ihren eng verwandten Rettich-Sorten sowohl geschmacklich als auch von den Inhaltsstoffen her vieles gemeinsam. Botanisch gesehen gehört das Radieschen zur Familie der Kreuzblütengewächse. Diese Eigenschaft teilt es mit anderen beliebten Gemüsesorten wie zum Beispiel Brokkoli und Rosenkohl. Radieschen gehören außerdem zu den Knollengewächsen, ihre kleinen Knollen entwickeln sich zwischen Wurzel- und Blattansatz. Radieschen werden in aller Regel einjährig gepflanzt und lassen sich innerhalb weniger Wochen ernten. Sie
bevorzugen einen sonnigen sowie luftigen Standort und gedeihen am besten in einem gleichmäßig feuchten Boden.
Durch die kurze Pflanzzeit und ihres geringen Anspruchs an Platz sind Radies perfekte Lückenfüller im Gemüsebeet und können hervorragend als Zwischen- oder Nachkultur gepflanzt werden. Die Radieschen-Knolle bildet sich unterirdisch und ist je nach Sorte rund, oval oder zylindrisch. Die beim Ernten etwa 3 bis 4 cm dicke Speicherknolle ist innen weiß und ihre äußere Farbgebung variiert zwischen dunkelrot bis hellrot, rot weiß oder sogar manchmal gelb. Die bis zu 15 cm langen, ovalen Blätter des Radieschens wachsen über der Erde und sind dunkelgrün und an den Rändern gezackt.
Radieschen auch Radies genannt bereichern Salate und schmecken auch pur sehr lecker. Die kleinen gesunden roten Knöllchen haben viele Vitamine
Der pikant-scharfe Geschmack des Radies entsteht durch verschiedene Senföle, die beim Schneiden oder Anbeißen der Knolle freigesetzt werden. Weltweit gehören vor allem die USA und Europa zu den größten Produzenten von den roten Knöllchen. Tatsächlich wird ein Großteil der europäischen Radieschen hier in Deutschland angebaut, so sind im Jahr 2019 ca. 79.500 Tonnen Radieschen geerntet worden. Auf Platz 1 der deutschen Radieschen-Produzenten steht Rheinland-Pfalz mit ca. 80 % der Ernte, dahinter folgt Sachsen-Anhalt mit 12 %.
Beliebte Radieschen in Deutschland
Radieschen ist nicht gleich Radieschen und längst nicht alle Radieschen sind rund und rot. Es gibt inzwischen eine interessante Sortenvielfalt, wenn es um Radies geht und abgesehen von Farbe oder Form unterscheidet man vor allem zwischen Frühjahrs- und Herbstsorten, die zur frühen Aussaat geeignet sind, und Sommerradieschen, die wie der Name schon sagt im Sommer die pikanten Knollen
bilden.
Alle Sorten sind hervorragend den Wetter- und Lichtbedingungen der entsprechenden Jahreszeit angepasst und garantieren eine erfolgreiche Ernte. Außerdem unterscheidet man in Form und Farbe, so gibt es nicht nur die allseits bekannten runden, roten Knöllchen, sondern auch noch weiße, gelbe und sogar violette Radieschen. Die Form variiert von rund über länglich bis hin zu einerKegelform und auch im Geschmack lässt sich zwischen milderen und schärferen Sorten wählen oder eben kombinieren.
Zu den gängigsten roten Knöllchen gehören die folgenden Sorten: Parat (Sommersorte), Riesenbutter (Sommersorte), Sora (Sommersorte) und Rudi (ganzjährige Sorte). Zu den gängigsten weißen Radieschen gehören die folgenden Sorten: Albena (Frühjahrs-/Herbstsorte), Icicle (ganzjährige Sorte) und Tondo Bianco (ganzjährige Sorte). Zu den gängigsten gelben Radieschen gehören die folgenden Sorten: Zlata gelb (Frühjahrs-/Herbstsorte) und Golden Ball (Frühjahrs-/Herbstsorte).
Die bekannteste pink-violette Rettich-Sorte ist Viola (ganzjährige Sorte). Es gibt außerdem mehrfarbige Radieschen, die besonders dekorativ etwas auf unserem Teller hermachen können, dazu gehören Flamboyant (Sommersorte), French Breakfast (Sommersorte), Poloneza (Frühjahrssorte) und Halbrot-Halbweiß (ganzjährige Sorte).
*ganzjährig bezieht sich auf Frühjahr, Sommer und Herbst. Die kleinen, kugeligen Rettiche sind in der Regel nicht winterhart.
Wann haben die kleinen roten Rettiche Saison?
Radieschen werden weltweit angebaut. Zu den weltweit größten Radieschen-Produzenten gehören die USA und Europa und so sind die kleinen Rettiche durch den Import für uns das ganze Jahr im Handel erhältlich. Glücklicherweise wird ein Großteil der europäischen Radieschen hier in Deutschland angebaut und so können und sollten wir natürlich auf unseren heimischen Anbau zurückgreifen und Radieschen vornehmlich während ihrer Saison von März/April bis Oktober, also ab Frühjahr bis Herbst kaufen.
Zubereitung der kleinen roten Knöllchen
Radieschen erfreuen sich allergrößter Beliebtheit, wenn es um den Rohverzehr geht. Und da spricht auch überhaupt nichts gegen. Ganz im Gegenteil bietet das den Vorteil, dass man die ganze Palette gesunder Inhaltsstoffe abstaubt. Die Schale kann problemlos mitgegessen werden. Stellt vorher nur sicher, dass ihr die Radies gründlich abgewascht und von Stiel und Blättern befreit habt. Radieschen eignen sich hervorragend als einfache Rohkost, Zutat im Salat oder Dressing oder – in Scheibchen geschnitten – als pikanter Brotbelag.
Sie können durch ihre Schärfe super herzhaftem Kräuterquark oder Joghurt etwas Pfiff verleihen und bereichern eure Teller außerdem als tolle Dekoration. Übrigens sind nicht nur die leckeren, kleinen Knollen essbar. Frisch und gründlich abgewaschen könnt ihr das Radieschen-Laub wunderbar als Zutat im Salat oder Smoothie nutzen, sie als Suppengemüse verwenden oder sogar wie Spinat mit etwas Zwiebel und Gewürzen deiner Wahl anbraten.
Wie kann ich die Frische von Radieschen beurteilen?
Frische Radieschen erkennst du beim Einkauf an einer festen Konsistenz, einer intensiven, leuchtenden Farbe und einer intakten Schale ohne Flecken. Die Blätter frischer Radieschen sollten ein frisches Grün haben und noch nicht gelblich oder schlapp sein. Sind die Rettiche beschädigt oder haben Dellen, sehen fleckig oder sogar schrumpelig aus, sind sie nicht mehr frisch und man sollte vom Kauf absehen.
Die Herkunft der Radieschen
Die Herkunft des Radies ist nicht wirklich geklärt. Man weiß, dass Rettich bereits seit tausenden von Jahren als Nahrungs- und Heilmittel genutzt wurde und einen festen Platz in der traditionellen Heilkunde hat. Man geht davon aus, dass die scharfe Knolle aus Asien (China / Japan) stammt, feststeht aber, dass sich das Radieschen erst im 16. Jahrhundert ausgehend von Frankreich auch in Europa
etabliert hat. Man habe zunächst graue und gelb-bräunliche Sorten kultiviert, die dann mit der Zeit von dem viel hübscher anzusehenden roten Knöllchen abgelöst worden sind.
Wie werden Radieschen am besten gelagert?
Radieschen sind kein Lagergemüse und sollten möglichst zeitnahe und frisch verzehrt werden. Die Aufbewahrung im Kühlschrank ist bis zu einer Woche kein Problem. Dazu sollte man die kleinen Rettiche gründlich waschen und die Blätter abtrennen, da diese den Knollen das Wasser entziehen. Aufbewahrungsdosen eignen sich nicht gut für Radieschen, allerdings bleiben sie länger frisch, wenn man sie in ein feuchtes Tuch wickelt oder in einer Plastiktüte aufbewahrt. Man kann die Radieschen auch in ein wenig Wasser legen.
Am besten eignet sich das Gemüsefach des Kühlschranks für die kurzzeitige Aufbewahrung der Knollen. Das Einfrieren von Radieschen ist zwar grundsätzlich möglich, wenn man sie vorher wäscht, gründlich mit einem scharfen Messer Stiel und Blätter entfernt und sie anständig abtrocknen lässt, lohnt sich aber nicht so wirklich, da der Geschmack im Vergleich zu den frischen Knollen eher enttäuscht. Das hat unter anderem mit dem hohen Wassergehalt des pikanten Gemüses zu tun. Sie eignen sich nach dem Auftauen eher zum Kochen als zum Rohverzehr.
Wie wirkt sich Radies auf die Gesundheit aus
Radieschen sehen nicht nur toll aus und bereichern unsere Frühlings- und Sommergerichte durch ihren frischen, pikanten Geschmack und ihre leuchtende Farbe, sie enthalten außerdem eine ganze Menge wunderbarer Inhaltsstoffe, die einen positiven Einfluss auf unsere Gesundheit haben können. Die Familie der Rettiche ist bereits seit tausenden von Jahren eine gern genutzte Heilpflanze und findet Anwendung in der traditionellen Heilkunde. Unter anderem sagt man ihnen eine antibiotische Wirkung nach. Wir starten mit dem Offensichtlichen: Radieschen sind ein super gesundes Lebensmittel und können wunderbar als Teil einer bewussten und ausgewogenen
Ernährung genutzt werden. Sie sind zudem ein perfekter Diätbegleiter.
Radieschen bestehen zu 94 % aus Wasser, sind daher ein prima Lebensmittel um unserem Körper Flüssigkeit zuzuführen. Darüber hinaus sind die Rettiche kalorienarm (ca. 15 kcal pro 100 g) und enthalten wenig Kohlenhydrate. Enthaltene Ballaststoffe haben einen positiven Einfluss auf die Verdauung und begünstigen zu dem ein langanhaltendes Sättigungsgefühl. Auch in Sachen Vitamine muss sich das Radieschen keinesfalls verstecken, ganz im Gegenteil beeindruckt das kleine, meist rote Knöllchen mit über 20 verschiedenen Vitaminen und Mineralstoffen. Den wohl überzeugendsten Anteil stellt Vitamin K dar.
100 g Radieschen können den Tagesbedarf an Vitamin K zu über 70 % decken und damit einen großen, positiven Einfluss auf unsere Knochenbildung, die Gesundheit unserer Gefäße und unsere Blutgerinnung haben. Darauf folgt das für das Immunsystem wichtige Vitamin C, sowie Vitamin B9. Ein ansehnlicher Anteil an Eisen ist wichtig für den Sauerstofftransport in unserem Blut und Kalium dient einem ausgeglichenen Elektrolythaushalt und stärkt Nerven und Muskeln. Radies enthalten außerdem Kupfer, welches entzündungshemmend wirkt und einen positiven Einfluss auf Rheuma haben kann.
Die in den kleinen Rettichen enthaltenen Senföle haben eine antibiotische und antioxidative Wirkung und können unserem Körper helfen Bakterien, Pilze oder Entzündungen und Schadstoffe zu bekämpfen. Des Weiteren helfen sekundäre Pflanzenstoffe, unsere Gesundheit in vielen Aspekten zu erhalten und Entzündungen vorzubeugen. Radieschen können dabei helfen die Zuckertoleranz zu erhöhen und kann damit einen großen Vorteil für Diabetiker bieten oder gar dabei helfen dieser Krankheit, sowie anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen. Insgesamt lässt sich also sicher sagen, dass Radieschen viele positive Eigenschaften haben, mit denen wir unsere Gesundheit unterstützen können. Sie sollten daher während ihrer Saison von Frühling bis Herbst ruhig regelmäßig auf unserem Teller landen!