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Aubergine
Die Aubergine hat bei uns von Juli bis Oktober Saison und sollte nicht nur wegen ihrer Vielseitigkeit in der Küche, sondern auch wegen ihrer gesunden Eigenschaften regelmäßig Platz auf unserem Speiseplan erhalten. Das leckere Gemüse ist seit Jahrhunderten fester Bestandteil der mediterranen Küche und erfreut sich auch bei uns immer größerer Beliebtheit.

Was ist eigentlich eine Aubergine?
Die Aubergine (Solanum melongena) ist ein subtropisches Fruchtgemüse und Teil der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae).
Die Pflanze wächst krautig und neigt zum verholzen. Sie erreicht eine Höhe von bis zu eineinhalb Metern. Obwohl es sich an und für sich um eine mehrjährige Pflanze handelt, wird sie hauptsächlich einjährig kultiviert. Die Eierpflanze vermehrt sich durch Selbst- oder Fremdbefruchtung, erhält dabei Hilfe durch Wind und Insekten. Die Stiele der Auberginen-Pflanze sind mit dichten grau bis violetten Härchen oder Stacheln bewachsen. Das an den Stielen wachsende grüne Laub der Aubergine, das in aller Regel länglich, eierförmig oder rund erscheint und bis 20 cm lang ist, ist ebenfalls mit Härchen bewachsen, allerdings nur äußerst selten mit Stacheln.
Die Blüten erscheinen meist einzeln und sind fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Der mit Härchen bewachsene Blütenkelch hat eine grün-violette Farbgebung und eine Kelchform, er ist während der Blüte nicht größer als 1 bis 2 cm und haftet die gesamte Reifung über an der Frucht. Die Blütenkrone der Auberginen pflanze ist violett und wird selten größer als 4 cm. Der Fruchtknoten ist eiförmig und ebenfalls behaart. Die ausgereifte Aubergine ist eine Beere mit glatter Haut und einem schwammigen, weiß bis cremefarbenen Fruchtfleisch, das von braunen oder ockerfarbenen Samen durchzogen ist. Hierzulande ist uns die Aubergine größtenteils mit einer glänzenden, dunkelvioletten bis schwarzen Oberfläche bekannt.

Die Aubergine Melanzani ist ein Allrounder gefüllt, gebraten in der Küche.
Die mediterrane Eierpflanze ist ein Nachtschattengewächs und wächst geschützt
Es gibt aber auch Auberginen, die weiß-violett marmoriert sind oder sogar weiße, gelbe, grüne und
orange Auberginen. Die Frucht erscheint in den unterschiedlichsten Formen, mal einem Ei oder einer Birne ähnelnd, mal in der Form einer großen Keule. Die reife Frucht der Aubergine wiegt bei der Ernte je nach Sorte bis zu 500 Gramm und kann bis zu 50 cm lang werden.
Auberginen haben nur wenig Eigengeschmack, der sich als fruchtig und leicht säuerlich beschreiben lässt. Durch den in Auberginen enthaltenen Anteil an Bitterstoffen haben rohe Melanzani ein leicht bitteres Aroma, dieses lässt sich aber mit ein paar Tipps und Tricks beim Zubereiten fast vollständig ausgleichen. Außerdem ist wichtig zu wissen, dass Auberginen ihr eigentliches Aroma erst beim
Garen entfalten und ohnehin ein Lebensmittel sind, das kräftig gewürzt werden will. Mehr zur Zubereitung des beliebten Mittelmeer-Gemüses findest du weiter unten.

Wann ist Auberginen-Saison?
Frische Auberginen aus heimischem Anbau sind in Deutschland von Juli bis Oktober erhältlich. Das restliche Jahr sind bei uns im deutschen Handel vornehmlich Auberginen erhältlich, die in Italien, Spanien oder der Türkei angebaut werden.
Wie kann ich die Frische von Auberginen beurteilen?
Beim Kauf von Auberginen solltet ihr darauf achten, dass sie eine schöne intensive Farbe und eine feste, glänzende und intakte Schale haben. Auf sanften Druck dürfen sie leicht nachgeben. Sieht der Stiel der Aubergine schon welk aus oder erkennt ihr an der Frucht Beschädigungen oder Druckstellen solltet ihr vom Kauf lieber absehen.
Wie wird Aubergine am besten gelagert?
Auberginen werden am besten gleich frisch zubereitet. Wenn es nicht allzu warm ist, solltet ihr sie, wenn ihr sie nicht am selben Tag verbraucht, bei Zimmertemperatur lagern. So halten Sie etwa 2 Tage. Das Gemüsefach des Kühlschranks ist eigentlich
ein bisschen zu kalt für die Auberginen hat aber trotzdem den Vorteil, dass ihr sie dort etwas länger aufbewahren könnt und sie bis zu 5 Tage frisch bleiben. Wie bei vielen anderen Gemüse- und Obstsorten solltet ihr darauf achten, die Aubergine nicht gemeinsam mit Obst und Gemüse zu lagern, dass dazu neigt Ethylen Gase auszuscheiden, da dies zum schnelleren Verderb führt.
Besonders bekannt dafür sind Äpfel und Tomaten. Das Einfrieren von Melanzani ist möglich. Ihr solltet sie dazu gründlich waschen und in die gewünschte Form schneiden. In einem Gefrierbeutel verpackt sind sie tiefgefroren ca. ein halbes Jahr haltbar. Ihr könnt die Auberginen vor dem Einfrieren blanchieren, dann ist allerdings darauf zu achten, dass sie nach dem Blanchieren mit sehr kaltem Wasser abgeschreckt werden und vollständig abtrocknen und abkühlen bevor sie ins Gefrierfach wandern.
Die Auberginen sollten nach dem Einfrieren nicht aufgetaut werden, sondern zügig, möglichst noch gefroren den Weg in Kochtopf oder Pfanne finden, da sonst mit einer eher unschönen und matschigen Konsistenz zu rechnen ist. Gegrillte oder gebratene Auberginenscheiben können wunderbar in Knoblauch und Olivenöl eingelegt und so haltbar gemacht werden.

Zubereitung von Auberginen
Die Zubereitung von Auberginen ist super einfach und die leckeren, meist dunkelvioletten Früchte in der Küche vielseitig einsetzbar. Grundsätzlich solltet ihr die Aubergine vor der Zubereitung gründlich mit Wasser abwaschen, anschließend könnt ihr sie bereits in die gewünschte Form schneiden und eurer Kreativität freien Lauf lassen. Wer Sorge vor einem zu bitteren Geschmack hat, kann die rohen, bereits geschnittenen Auberginen ein wenig salzen und einen Moment ruhen lassen. Je nachdem, was im Anschluss aus euren leckeren Auberginen werden soll, gibt es nur noch einen kleinen Hinweis zu befolgen.
Durch die Beschaffenheit ihres Fruchtfleisches nehmen Auberginen viel Flüssigkeit auf. Man sollte deshalb beim Anbraten darauf achten recht sparsam mit Öl umzugehen. Auberginen sind ein wichtiger Bestandteil der mediterranen Küche und erfreuen sich auch bei uns großer Beliebtheit. Sie eignen sich hervorragend zum Füllen oder für leckere Aufläufe, machen eine tolle Figur als Grillgemüse und können pur oder mit Käse gefüllt eine tolle Abwechslung auf dem Grill bieten.
Auch aus leckeren Gemüsepfannen oder einem herzhaften mediterranen Ofengengemüse ist das Sommergemüse nicht wegzudenken. Besonders da sich ihr Geschmack in Kombination mit anderem Gemüse wie Paprika, Zucchini und Tomaten besonders
gut entfalten kann. In Knoblauch und Olivenöl eingelegt machen sie tolle Antipasti und gemeinsam mit Feta und Frischkäse lassen sie sich zu einem betörenden Dip verarbeiten.
Auf meinem Blog findest du eine Auswahl an leckeren Rezepten mit Aubergine wie zum Beispiel leckere Salsiccia Pasta mit Tomatensoße und Aubergine, herzhafte gefüllte Auberginen mit Tomate und Mozzarella, köstliche Maccheroni al Ferretto mit Aubergine, Tomate und Oliven, eine provenzalische Gemüsetarte mit Aubergine und Ziegenkäse und ein original französisches Ratatouille.
Gesundheit
In Anbetracht des recht unrühmlichen Starts der Eierpflanze in der kulinarischen Welt kann man es sich kaum vorstellen, aber tatsächlich steckt viel Gesundes in dem leckeren Sommergemüse und die strahlende Aubergine sollte nicht nur wegen ihrer Vielseitigkeit in der Küche regelmäßig auf unserem Speiseplan erscheinen, sondern auch wegen der zahlreichen gesunden Inhaltsstoffe, die einen äußerst positiven Einfluss auf unsere Gesundheit haben können. Auberginen können ganz wunderbar als Teil einer bewussten und ausgewogenen Ernährung genutzt werden, die leckere mediterrane Frucht besteht zu 93 % aus Wasser, ist kalorienarm und nahezu fettfrei. Der niedrige Gehalt an Kohlenhydraten macht sie zum perfekten Begleiter einer Low-Carb-Ernährungsweise.
Zusätzlich können sie uns mit B-Vitaminen und Vitamin C versorgen. Melanzani enthalten jede Menge Kalium und haben einen geringen Salzgehalt. Diese Kombination hilft dem Körper seinen Stoffwechsel zu aktivieren und schonen zu entwässern. Die in Auberginen enthaltenen Bitterstoffe bringen zudem Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse in Gang und unterstützen so eine gesunde Verdauung. Wichtige sekundäre Pflanzenstoffe, die unter anderem für die beeindruckende Farbgebung der Aubergine verantwortlich sind, haben für unsere Gesundheit einen ganz besonderen Vorteil, so haben sie eine antioxidative und entzündungshemmende Wirkung und schützen unsere Zellen vor Alterung. Dadurch können vielerlei Erkrankungen vorgebeugt werden. Weitere natürliche Farbstoffe der Aubergine haben einen positiven Einfluss auf die Gesundheit unseres Herzens und können dabei helfen Bluthochdruck zu regulieren.
Ich möchte allerdings nicht unerwähnt lassen, dass der Verzehr von rohen Auberginen auch gesundheitliche Nachteile mit sich bringen kann. Das in Auberginen enthaltene Solanin ist nicht besonders bekömmlich und kann Probleme für Magen und Darm verursachen. Solanin wird nur beim Erhitzen der Aubergine zerstört. Vom rohen Verzehr ist also abzuraten!
Herkunft der Aubergine
Die Aubergine soll in China bereits vor Jahrtausenden angebaut worden sein bevor sie sich von dort nach Indien und Persien verbreitete. Der Geschichte zu folge brachten die Araber sie im 7. Jahrhundert mit nach Spanien. Von da aus verbreitete sie sich keineswegs zügig in Europa. Erst im 15. Jahrhundert begann man auch in Italien das heute so beliebten Gemüse zuzubereiten. Grundsätzlich war man der Frucht, die in ihrem Ursprung weiß und eiförmig war, aber zunächst nicht besonders aufgeschlossen begegnet, so ist der aus dem Französischen stammende Name Aubergine vermutlich darauf zurückzuführen, dass die Araber die Frucht „al- badingian“ nannten, was so viel wie Teufelsei heißt. In Italien findet man die Aubergine bis heute unter dem Namen „Melanzana“, was übersetzt ungesunde Frucht
bedeutet.
Dort hat das leckere Gemüse dann aber doch seinen Weg in die Herzen der Bevölkerung gebahnt und ist heute ein genauso wichtiger Bestandteil der mediterranen Küche wie Tomaten und Knoblauch. In Deutschland hat die Aubergine es besonders schwer gehabt und ihre Beliebtheit hat im Grunde erst in den 70ern Schwung aufgenommen als die mediterrane Küche auch bei uns ein Riesen Trend
wurde. In Europa sind es auch genau diese Mittelmeerländer in denen auch heute noch die meisten Auberginen angebaut werden, das hat vor allem mit den Umgebungsansprüchen der Pflanze zu tun, denn die mag es nämlich warm und sonnig. Weltweit sind die Spitzenreiter in der Auberginen-Produktion China und Indien, so hat im Jahr 2019 China allein knapp unter 65 % der weltweit über 55 Millionen Tonnen Auberginen angebaut und geerntet.