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Porree
Das ursprünglich aus Südeuropa stammende Gemüse ist wesentlich vielseitiger als man denkt und ein richtiger Alleskönner. Es ist nicht nur nahezu das ganze Jahr aus heimischem Anbau verfügbar, sondern auch eine echte Bereicherung für unsere
Gesundheit. Hier erfahrt ihr alles, was ihr über Porree bzw. Lauch wissen müsst.
Was ist Porree und wie wächst er?
Porree (Allium porrum), auch bekannt unter dem Namen Lauch (Alliumampeloprasum), gehört genau wie Knoblauch, Schnittlauch und Zwiebel zur Familie der Zwiebelgewächse. Es handelt sich dabei um eine Sortengruppe des im Mittelmeerraum entstandenen Ackerlauch und zählt zur Gattung Allium in der Unterfamilie der Lauchgewächse (Allioideae). Er besteht aus einer Menge Blättern, die im unteren Teil weiß und dicht in parallelen Ringen angeordnet sind, während sie im oberen Teil grün und auseinandergespreizt erscheinen. Dieses halb gebleichte Aussehen ist nicht ganz natürlich und resultiert aus der Praxis, die Lauchkeimlinge am Boden eines zylindrischen Lochs zu pflanzen, damit der untere Teil nicht ins
Tageslicht fällt. Eine Stange Porree kann Wuchshöhen von bis zu 80 cm erreichen.
Die Blätter des Lauchs sind ca. 1-5 cm breit. Im Gegensatz zu seiner ursprünglichen Wildform hat der Porree keine Zwiebel, sondern eine Knolle. Da seine unteren Blätter
unterirdisch wachsen, zählt der Porree auch zu den Wurzelgemüsen. Entstanden ist Porree durch Züchtungen kleinerer Zwiebeln, zum Beispiel den Perlzwiebeln. Der Geschmack von Lauch ist dem Geschmack der Zwiebel sehr ähnlich, aber
wesentlich milder und angenehmer. Das merkt man auch beim Schneiden. Im Gegensatz zur verwandten Zwiebel wird Porree einem keine Tränen in die Augen treiben.
Porree ist ein bekömmliches Zwiebelgewächs und viel mehr als nur Suppengrün.
Lauch hat das ganze Jahr Saison und es gibt unglaublich viele leckere Rezepte mit dem Allrounder.
Porree hat ein leicht bitter-herbes Aroma, durch Züchtung konnte der Bitterstoff Intybin aber inzwischen reduziert werden und die Entfernung des Strunkes ist deshalb nicht mehr notwendig.
Man unterscheidet Frühjahrs-, Sommer-, Herbst- und Winterlauch. Diese Unterschiede kann man sowohl in der Farbe als auch am Geschmack des Porrees ausmachen. Die Frühlings- und Sommersorten sind milder im Geschmack und
lassen sich am helleren Grün ihrer Blätter gut erkennen. Herbst- und Winterlauch ist erkennbar an einer kräftigeren, dunkelgrünen Farbe und ist in aller Regel auch kräftiger und schärfer im Geschmack. Aber was denn nun eigentlich – Porree oder Lauch? Darüber kann wohl niemand so recht Auskunft geben. Der Name variiert je nach Region und doch sind meistens
beide Namen ein Begriff. Feststeht aber es handelt sich dabei um ein und dasselbe Gemüse!
Beliebte Lauchsorten in Deutschland
Für die meisten werden Lauchsorten auf den ersten Blick gar nicht auseinander zu halten sein, jedoch beeindruckt Porree bzw. Lauch mit einer ungeahnten Sortenvielfalt. Wie weiter oben bereits erwähnt unterscheiden sich die verschiedenen
Lauchsorten vor allem durch den Zeitpunkt ihrer Aussaat und der daraus resultierenden Erntezeit. Die größten Unterschiede lassen sich zwischen Sommer- und Winterlauch finden und deshalb möchte ich alle Drei hier noch einmal
genauer vorstellen.
Sommerlauch
Wie vom Namen bereits abzuleiten gedeiht der Sommerlauch am besten im Sommer. Seine Sorten wie Bavaria, Früher Riese (auch als Major bekannt, Elefant und Megaton genießen einen großen Vorteil durch die günstigen Wuchsbedingungen
in der wärmeren Jahreszeit. Sie punkten deshalb mit einem schnellen Wachstum, das nicht viel Zeit lässt, um Bitterstoffe zu entwickeln. Sommerlauchsorten sind die perfekte Wahl für euch, wenn ihr einen milderen Geschmack bevorzugt.
Herbstlauch
Auch hier ist der Name Programm. Herbstlauchsorten gedeihen im Herbst. Im Gegensatz zu den Sommerlauchsorten sind die meisten Herbstlauchsorten wie Blaugrüner Herbst, D’Elbeuf, Furor und Hannibal bedingt frostbeständig und
robuster, können auch ungünstigere Wuchsbedingungen wie weniger Tageslicht und kühlere Temperaturen ab. Geschmacklich bilden die Herbstlauchsorten die goldene Mitte, mit einem kräftigeren und würzigeren Aroma als die Sommerlauchsorten, bilden allerdings auch ein wenig mehr Bitterstoffe.
Winterlauch
Die Winterlauchsorten sind wohl die widerstandsfähigsten Lauchsorten. Frostresistent und eher langsam wachsen sie trotz beschränkten Tageslicht- und Wärmeverhältnissen und das zahlt sich aus. Die Winterlauchsorten wie zum Beispiel
Blaugrüner Winter, Bleu Solaise, D´Hiver de Saint Victor und Forrest überzeugen mit einem intensiven, würzig-kräftigen Aroma und einem wunderbar intensiven Grün. Sie enthalten den höchsten Bitterstoffanteil von allen Lauchsorten.
Wann hat Porree bzw. Lauch Saison?
Durch die oben beschriebene Sortenvielfalt des Lauchs hat er einen entscheidenden Vorteil gegenüber vielen anderen Gemüsearten: Er ist fast ganzjährig aus dem heimischen Anbau verfügbar und kann unseren Speiseplan so zu fast jeder
Jahreszeit bereichern. Mit den ersten Ernten im Juli und den letzten Ernten im April des Folgejahres ist Lauch im wahrsten Sinne des Wortes ein echter „Evergreen“.
Die Herkunft des Porrees
Der heute bei uns bekannte Lauch ist eine Kulturform des Ackerlauchs. Dieser kommt wild im Mittelmeerraum vor und wird seit je her in verschiedensten Formen kultiviert. Das Zwiebelgewächs war bereits um 2100 vor Christus bekannt und wurde
durch den sumerischen Herrscher Urnammu in den Gärten der Stadt Ur angebaut. Auch im alten Ägypten soll der Lauch bereits eine große Rolle gespielt haben, so diente er den Arbeitern, die die Pyramiden erbauten als Nahrung.
In der Antike war
Lauch als Nahrungsmittel im gesamten Mittelmeerraum sehr geschätzt und das ursprünglich südeuropäische Gemüse soll dann schlussendlich im Mittelalter auch seinen Weg nach Mitteleuropa gefunden haben, vermutlich aus Italien. In
Deutschland ist Lauch als Gemüse seit der Zeit von Karl dem Großen bekannt.
Heute wird Lauch nach wie vor hauptsächlich im Mittelmeerraum und Europa angebaut. In Deutschland wird der meiste Lauch in Nordrhein-Westfalen produziert. Wie kann ich die Frische von Porree beurteilen? Porree ist super widerstandsfähig und robust. Er hält sich gut und lange. Frischen Porree kannst du an einer kräftigen, prallen Form und festen, grünen Blättern ohne
Risse oder braune und gelbe Flecken erkennen. Der untere Schaft des Porrees sowie der Wurzelansatz sollten weiß sein.
Vom Kauf sollte abgesehen werden, wenn der Porree bereits arg beschädigt, gefleckt oder matschig ist.
Wie wird Porree am besten gelagert?
Porree besticht nicht nur durch seine ganzjährige Verfügbarkeit, sondern auch durch eine herrliche Unempfindlichkeit, welche dafür sorgt, dass man Porree recht problemlos lagern und aufbewahren kann. Frischen Porree am Stück kann man im Kühlschrank bis zu 2 Wochen aufbewahren, dazu bietet sich das Gemüsefach des Kühlschranks an. Tut euch einen Gefallen und
lagert den Porree möglichst separat von anderen Lebensmitteln.
Porree hat ein intensives Aroma, welches den Geschmack von anderen Lebensmitteln verändern kann. Besonders anfällig dafür sind Obst und Butter. Um dieses Aromen-Chaos zu
verhindern, kannst du für den Porree auch Frischhaltefolie oder eine Plastiktüte verwenden. Ein kleiner Nachteil einer längeren Lagerung ist, dass der Lauch mit der Zeit Vitamine einbüßt. Hast du den Porree bereits gewaschen und geschnitten, kannst du ihn in einem Vorratsbehälter für ca. 2 Tage im Kühlschrank aufbewahren. Möchtest du den Porree einfrieren solltest du ihn nach dem Waschen und Schneiden zusätzlich blanchieren. Abgetropft, abgekühlt und eingefroren hält er so ca. 12
Monate.
Zubereitung von Porree
Das Wichtigste vorab – Porree zubereiten ist kein Hexenwerk! Porree ist eine tolle Zutat für eine ganze Reihe an Speisen und leicht zuzubereiten. Grundsätzlich gilt er muss gründlich gewaschen werden. Da Porree aus der Erde wächst versteckt sich
die selbige auch häufig noch im Inneren des Gemüses und einen sandigen Geschmack möchten wir natürlich um jeden Preis verhindern. Ansonsten ist Porree ein durchaus nachhaltiges Lebensmittel. Man kann so gut wie das ganze Gemüse
verwenden, lediglich die Wurzel sollte zum Verzehr nicht genutzt werden. Der einfachste Weg Porree vorzubereiten ist die groben, äußeren Blätter zu entfernen und die Stange dann längst zu halbieren. So lässt sich das Gemüse unter
fließendem Wasser wunderbar abwaschen. Alternativ könnt ihr den Porree auch in Scheiben schneiden, sodass kleine Ringe entstehen und diese in einer Schale mit Wasser waschen. Anschließend kommt es darauf an, wie ihr euren Porree
weiterverarbeiten möchtet. Man kann Porree roh genießen. Dazu bietet es sich aber an, auf die Inneren Blätter des Porrees zurückzugreifen, da sie frischer und milder im Geschmack sind.
Die äußeren Blätter sind deutlich bitterer und eignen sich eher zum Kochen. Roher Porree hat den Vorteil, dass er noch unheimlich viele Vitamine enthält. Um ihn etwas verdaulicher zu machen, lohnt es sich, die Blätter kurz zu blanchieren. Er eignet sich dann hervorragend als Zutat in Salat oder Dressings oder als Topping für verschiedene Gerichte. Gekocht ist Porree vermutlich jedem als fester Bestandteil von Suppengemüse
bekannt. So verleiht er vielen Suppen und Eintöpfen einen einzigartigen Geschmack und ist kaum aus der Küche wegzudenken. Dabei kann das leckere Wurzelgemüse sehr viel mehr. Egal ob gedünstet, gebacken, gebraten oder gegrillt – Porree kann
vielfältig zubereitet werden und eignet sich perfekt als Beilage zu Fisch und Fleisch.Ihr findet weiter unten eine Auswahl an leckeren Porree-Rezepten von meinem Blog!
Zubereitet als leckeres Rahmgemüse macht es nicht nur eine tolle Beilage, sondern auch eine tolle Sauce für Pfannkuchen oder Rösti. In Ringe oder Würfel geschnitten
eignet sich Porree toll als Zutat in Aufläufen und Quiches oder als Belag für Pizza. Auf meinem Blog findest du eine Auswahl an leckeren Rezepten mit Poree wie zum Beispiel eine Käse-Lauch-Suppe mit Hackfleisch, eine herzhafte Tarte mit Lauch und Bacon sowie leckeres Rührei mit Tomate und Lauch außerdem Grundrezepte für einen Fischfond, sowie traditionelle Erbsen- und Linsensuppe, in denen auf keinen Fall Porree bzw. Lauch fehlen darf.
Gesundheit
Porree bzw. Lauch ist seit tausenden von Jahren als Gemüsepflanze kultiviert. Das Kulturgemüse ist reich an gesunden Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und sekundären Pflanzenstoffen und gilt als anerkannte Heilpflanze. Das leckere
Gemüse enthält reichlich Ballaststoffe, die wichtig für die Verdauung sind, aber nur wenig Kalorien und so gut wie kein Fett. Positiven Einfluss auf unseren Körper haben außerdem das in Porree enthaltene Vitamin C, Vitamin E, Vitamin K sowie die B-
Vitamine, Betacarotin und Folsäure. Das beliebte Wurzelgemüse überzeugt mit Eisen, Kalium, Kalzium und Magnesium, sowie Phosphor, Inulin und Natrium.
Dieser Mix hat eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen, so kann der Verzehr von Porree
unseren Körper in vielerlei Hinsicht unterstützen. Man sagt dem Zwiebelgewächs eine antibiotische Wirkung und einen positiven Einfluss auf unser Immunsystem nach. Zudem hält Lauch durch den hohen Ballaststoffanteil länger satt und
unterstützt die Verdauung, trägt somit zur Darmgesundheit bei und kann als Teil einer ausgewogenen Ernährung zum richtigen Schlankmacher werden. Das Zwiebelgewächs wirkt infektionshemmend und unterstützt die Nierentätigkeit.
Besonders wer zu Nierensteinen neigt, kann durch Porree auf seinem Speiseplan profitieren, denn das würzige Gemüse kann Nierensteinen vorbeugen. Durch enthaltenes Provitamin A kann Porree sogar einen positiven Einfluss auf die
Sehfähigkeit haben. Des Weiteren kann das Lauchgewächs Zähne und Knochen stärken, hat einen positiven Einfluss auf unser Herz-Kreislauf-System und kann sogar unsere Laune heben.
Wir sehen also Porree punktet auf ganzer Linie, nicht nur ist Porree fast das ganze Jahr über frisch und aus heimischen Anbau erhältlich, es hat auch noch einen Haufen positiver Eigenschaften, die unserem Wohlergehen dienen können, wenn wir diesem kräftig-würzigen Gemüse regelmäßig ein bisschen Platz auf unserem
Speiseplan einräumen. Das sollte bei diesem wunderbar vielseitigen Lebensmittel erst recht kein Problem sein.