Bei leckeren, frischen Kirschen wird fast jeder schwach. Die roten Steinfrüchte haben im Sommer Saison und sind super vielseitig verwendbar. Hier erfährst du alles, was du über Kirschen wissen musst.
Was sind Kirschen?
Die Kirsche gehört zur Familie der Rosengewächse und ihre Wildform ist in der Botanik unter dem Namen Vogelkirsche (Prunus Avium) bekannt, dieser Name ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Kirsche ein beliebtes Nahrungsmittel Vögel aller Art ist. Aber auch bei uns erfreut sich die Kirsche großer Beliebtheit, besonders die Zuchtformen der leckeren Kirsche sind aus unserem Leben gar nicht mehr
wegzudenken. Die bekanntesten Zuchtformen sind die Knorpelkirsche und die Herzkirsche, die allgemein schlicht als Süßkirsche bekannt sind.
Sowohl die Süßkirsche, als auch die Sauerkirsche gehören zur Familie der Rosengewächse. Botanisch ist die Süßkirsche als Vogelkirsche bekannt und trägt den lateinischen Namen Prunus Avium. Die Sauerkirsche ist gemeint, wenn in der Botanik von Prunus Cerasus gesprochen wird. Beide Arten verfügen über verschiedenste Sorten und erfreuen sich als Nahrungsmittel großer Beliebtheit.
Süßkirsche
Die Süßkirsche lässt sich in die Zuchtformen Knorpelkirsche und Herzkirsche unterteilen. Diese Sorten haben gegenüber der eigentlichen Wildform vor allem dem Vorteil, dass sie größere und süßere Früchte hervorbringen. Die Süßkirsche ist ein bis zu 20 Meter hoher, sommergrüner Baum mit kahlen, glatten und glänzenden jungen Zweigen, die sich im Laufe der Zeit rötlich-grau verfärben. Die Baumkrone hat
eine breite Kegelform mit dicken Zweigen und mehreren kurzen Trieben.
Das grüne, unbehaarte Laub des Süßkirschbaums wird ca. 3 bis 15 cm lang und 2 bis 7 cm breit. Die Blattränder sind unregelmäßig und gesägt. Im Herbst verfärbt sich das Laub der Süßkirsche rot und gelb. An den Kurztrieben bildet sich ein Blütenstand mit drei bis vier Blüten mit kleinen Knospenschuppen. Die fünfzähligen Blüten haben eine Größe von ca. 2,5 bis 3,5 cm.
Der Blütenbecher ist kelchförmig und genau wie die kahlen Kelchblätter ca. 5 x 4 mm groß. Die weißen Kronblätter werden bis zu 15 mm lang, die gelben Staubblätter grundsätzlich kürzer. Der Fruchtknoten ist nicht mit dem Blütenbecher verwachsen. Blütezeit ist von April bis Mai. Die daraus entstehenden kugelförmigen Steinfrüchte haben einen Durchmesser von 6 bis 25 mm und haben bei der Erntereife von Juni bis Juli eine schwarzrote Farbe.
Ein Süßkirschbaum kann bis zu 90 Jahre alt werden. 2019 sind weltweit über zweieinhalb Millionen Tonnen Süßkirschen produziert worden. Die Liste der weltweit größten Anbauer der Süßkirsche wird mit 639.564
Tonnen von der Türkei angeführt, gefolgt von den USA, Chile, Usbekistan und dem Iran. In Europa werden Süßkirschen vor allem in Spanien, Italien, Griechenland und der Ukraine angebaut. In Deutschland sind 2019 ca. 44.550 Tonnen Süßkirschen geerntet worden. Die Süßkirsche schmeckt wie der Name es bereits erahnen lässt süß und hat ein eher mildes Aroma.
Sauerkirsche
Die Sauerkirsche wächst als Busch, Strauch oder Baum und kann eine Höhe bis zu
10 Meter erreichen. Die Baumkrone ist rundlich und locker. Die Äste des Sauerkirschbaums stehen ab und hängen häufig etwas über. Die Rinde des Baums ist rotbräunlich und glänzt. Die jungen Zweige sind kahl und dünn und die langen Triebe bilden am Ende eine Knospe, sowie mehrere Kurztriebe.
Das grüne Laub der Sauerkirsche ist eiförmig und läuft spitz zu, die Ränder sind gesägt. Die Blätter werden 5 bis 12 cm lang und 4 bis 6 cm breit. Die Blüten entstehen in zwei bis vier Dolden mit aufrechten Knospenschuppen im Inneren.
Der Blütenstiel der Sauerkirsche wird 2 bis 4 cm lang. Der Blütenbecher ist glockenförmig und man zählt fünf weiße Kronblätter, die eine Größe von ca. 10 bis 13 mm erreichen. Die Staubblätter sind kürzer und haben eine gelbe Färbung. Die Sauerkirsche blüht von April bis Mai. Die hell- bis schwarzrote Steinfrucht der Sauerkirsche hat eine kugelige Form und erreicht einen Durchmesser von bis zu 20 mm.
In Deutschland wird die Sauerkirsche vor allem in Rheinland-Pfalz, Baden- Württemberg und Sachsen angebaut. Dort sind im Jahr 2019 über 15 Tausend Tonnen Sauerkirschen geerntet worden. Die Sauerkirsche hat ein süß-säuerlichen Geschmack.
Beliebte Kirschsorten (in Deutschland)
Insgesamt soll es weltweit ca. 500 Süßkirsch-Sorten und mehr als 250 Sauerkirsch-Sorten geben. Ich werde mich hier auf einen wesentlich kleineren Rahmen beschränken und ausschließlich die bekanntesten Süß- und Sauerkirschen benennen.
Die Süßkirsche ist aufgrund ihres milden und süßen Aromas besonders beliebt zum direkten Verzehr, wohingegen sich die etwas kräftigere Sauerkirsche besser zum Kochen und Backen eignet. Super lecker sind beide! Zu den bekanntesten Süßkirschen gehören unter anderem die folgenden Sorten: Große Prinzessin, Hedelfinger Riesenkirsche, Valeska und Annabella. Zu den bekanntesten Sauerkirschen gehören unter anderem die folgenden Sorten: Schattenmorelle, Jade, Ungarische Traubige, Heimanns Rubinweichsel und Werdersche Glaskirsche.
Wann ist Kirschsaison?
Die deutsche Kirschsaison beginnt im Juni und dauert, je nach Klima, bis in den späten August. Begonnen wird im Mai mit den ersten Süßkirschen, während erst im Juli auch die Sauerkirschen erntereif werden. Die beste Zeit für Kirschen aus heimischem Anbau ist also der Sommer.
Wie kann ich die Frische von Kirschen beurteilen?
Kirschen gehören zu den Obstsorten, die nach dem Pflücken nicht mehr nachreifen. Ihr solltet deshalb darauf achten, ausschließlich reife Früchte zu kaufen. Grundsätzlich lassen sich reife, frische Kirschen an einer prallen Form, einer glänzenden Haut und ihrer intensiv roten Färbung erkennen. Einen guten Hinweis auf die Frische der Kirsche gibt auch der Stiel, der bei frischen Kirschen schön grün und glatt sein sollte.
Fehlt der Stiel bereits, ist das zwar kein Weltuntergang, die Öffnung bietet aber Angriffsfläche für Bakterien, die zum schnelleren Verderb führen könnten. Vom Kauf von Kirschen sollte abgesehen werden, wenn sie offensichtlich verletzt oder beschädigt sind, Risse oder Quetschungen aufweisen. Auch bei sehr weichen und glanzlosen Kirschen ist Vorsicht geboten!
So werden Kirschen am besten gelagert
Kirschen sind empfindlich und sollten nach dem Kauf grundsätzlich zügig verzehrt oder verarbeitet werden. Müsst ihr eure Kirschen doch ein bisschen lagern, solltet ihr sie dazu in einen mit Küchenpapier ausgelegten Behälter legen, der sich verschließen lässt. So halten sie sich im Kühlschrank noch bis zu 3 Tage. Da in Tests immer wieder festgestellt wird, dass sowohl Kirschen aus dem Ausland als auch Kirschen aus heimischem Anbau häufig Pestizidrückstände aufweisen, sollten die Kirschen vor dem Verzehr oder der Verwendung sehr gut unter fließendem Wasser abgewaschen werden. Kirschen lassen sich einfrieren.
Dabei gilt es, die Früchte vorab zu entsteinen und ausreichend abtropfen zu lassen. Es bietet sich an, die Kirschen auf einem Tablett oder Ähnlichem vorzufrieren, bevor ihr sie platzsparend in einem Gefrierbeutel oder Behälter für bis zu 1 Jahr im Gefrierfach lagern könnt. Eine weitere Möglichkeit eure Kirschen haltbar zu machen ist das Einkochen, zum Beispiel zu Marmelade.
Zubereitung von Kirschen
Für die Verwendung von Kirschen gibt es unzählige Möglichkeiten. Zu beachten gilt es eigentlich nur, die Kirschen vor dem Verzehr oder der Verwendung gründlich abzuwaschen. Kirschen eignen sich zum Rohverzehr und jeder, der schon einmal frische Kirschen vom Baum gepflückt hat, weiß, was für eine Leckerei die kleinen roten Früchte sind. Bei Sauerkirschen muss ein wenig nach persönlichem Geschmack abgewogen werden, ob die Kirschen für den Rohverzehr infrage kommen, da der Säuregehalt bei später Ernte nicht unerheblich ist.
Wer die Kirschen haltbar machen möchte oder zum Backen verwenden will, hat vielfältige Möglichkeiten, von Kirschsirup über Marmelade bis hin zu den heißgeliebten warmen Kirschen zur Waffel, Kirschtarte, Schwarzwälder Kirschtorte, Desserts wie Rote Grütze oder selbstgemachtes Eis sind nur wenige der vielen Verwendungsmöglichkeiten. Einer meiner Favoriten ist zum Beispiel ist mein Kirsch Streuselkuchen, Kisch Clafoutis, selbstgemachter Brotaufstrich mit Marzipan und Kirschen. Auf meinem Blog findest du eine Auswahl an leckeren Rezepten mit Kirschen wie zum Beispiel Quark Dessert mit Kirschen und Schokokuss, Käsekuchen mit Kirschen, Frischkäsetorte mit Kirschen und Zimt, Mohnkuchen mit Streusel und Kirschen, Marzipantorte mit Mohn und Kirschen, süßer Brotaufstrich mit Marzipan und Kirschen und eine Mousse au Chocolat Torte mit Kirschen.
Herkunft der Kirsche
Die Wildkirsche stammt ursprünglich aus dem Kaukasus. Kultiviert wurde sie zunächst in Kleinasien, bevor sie durch die Römer ihren Weg nach Europa fand. Dort verbreitete sie sich von Italien über die Alpen zum Bodensee und anschließend auf dem gesamten Kontinent. Der Name der Kirsche leitet sich von der Hafenstadt „Kerasos“ ab, von wo aus die Römer die süße Frucht ca. 74 v. Chr. mit nach Italien nahmen.
Dort wo einst der Hafen von Kerasos lag, befindet sich heute die türkische Stadt Giresun. Nicht nur im Deutschen kann man im Namen der Kirsche einen Bezug zu ihrer Heimat ausmachen, auch der spanische Begriff „cereza“, der portugiesische Name „cereja“ und die französische Bezeichnung „cerise“ verweisen auf die alte Hafenstadt als Ursprung der Kirsche. Heute werden Kirschen in Form von hunderten Sorten auf der ganzen Welt angebaut und erfreuen sich als Nahrungsmittel großer Beliebtheit.
Die größten Kirschproduzenten weltweit sind die Türkei, die Vereinigten Staaten von Amerika, Chile, Usbekistan und der Iran.
Gesundheit
Die leckeren, kleinen Steinfrüchte sind nicht nur unheimlich lecker und vielseitig, sondern auch gesund. Der Verzehr von Kirschen bietet allerhand gesundheitliche Vorteile. Die kleinen roten Früchte sind fettarm und stecken voller Vitamine und Mineralstoffe. Besonders hervorzuheben sind dabei der Gehalt an Vitamin A, Vitamin B1, Vitamin B2, Vitamin B6, Vitamin C und Vitamin E, sowie Folsäure, Kalzium,
Phosphor, Magnesium, Eisen, Kalium und Zink. Sie sind daher eine perfekte Wahl für Menschen, die an Übergewicht und Diabetes leiden.
Des Weiteren punkten Kirschen mit einem hohen Anteil sekundärer Pflanzenstoffe, die ihnen die wunderschöne rote Farbe verleihen. Die sogenannten Anthocyane wirken entzündungshemmend und sollen nicht nur Rheuma und Arthritis vorbeugen, sondern auch vor Krebs schützen. Ein hoher Gehalt an Antioxidantien hilft dabei, unseren Körper vor freien Radikalen zu schützen und sorgt in Kombination mit dem enthaltenen Kalium für einen ausgeglichenen Flüssigkeitsdruck in unserem Gewebe und hält unsere Haut jung und frisch.