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Kartoffeln
Kartoffeln sind eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel der Welt und durch ihre Lagerfähigkeit nahezu das ganze Jahr aus heimischem Anbau verfügbar. Die leckeren Knollen bieten durch ihre Vielseitigkeit eine tolle Abwechslung in der Küche und enthalten zudem noch viele gesunde Inhaltsstoffe. Alles, was du über Kartoffeln wissen musst, erfährst du hier.
Was sind Kartoffeln?
Die Kartoffel (Solanum Tuberosum), die im deutschsprachigen Raum auch als Erdapfel bekannt ist, ist eine Nutzpflanze und Teil der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Allgemein sind mit Kartoffeln die unterirdisch wachsenden Knollen der Pflanze gemeint, denn im Gegensatz zu vielen anderen Obst- und Gemüsearten wird bei der Kartoffel nicht die eigentliche Frucht der Pflanze zum Verzehr genutzt, sondern eben die oben genannte „Wurzel“. Die Kartoffelpflanze wächst aufrecht und krautig und erreicht Wuchshöhen von bis zu einem Meter.
Das Laub der Erdäpfel ist wechselständig angeordnet und haben einen kurzen Stiel. Die Blätter werden bis zu 30 cm lang und max. 15 cm breit. Kleinere Teilblätter erreichen eine Größe von bis zu 10 cm und sind mit Härchen bewachsen. Die fünfzähligen Blüten der Kartoffelpflanze haben einen glockenförmigen Blütenkelch, der bis zu 2 cm groß wird und hübsche weiß bis bläuliche Kronblätter, sowie einen gelben Staubbeutel. Bei der Frucht der Kartoffelpflanze handelt es sich um eine gelbe bis grüne Beere mit vielen kleinen Samen, die aufgrund eines hohen Solanin Gehalts nicht zum Verzehr geeignet ist.
Die Kartoffelknolle entsteht durch Laubtriebe, aus denen sich Stolonen bilden, die sich am Ende verdicken. Ist das Wachstum dieser Verdickung, der Knolle, beendet sterben die Stolonen ab und lösen sich. Es besteht dann keine Verbindung mehr zwischen Pflanze und Knolle und sie ist bereits geerntet zu werden, geschieht das nicht und die Knolle verbleibt in der Erde treibt sie im nächsten Jahr wieder aus. Der typische Geschmack der Kartoffel lässt sich schwer erklären und variiert stark zwischen den verschiedenen Sorten. Häufig wird der Geschmack als erdig beschrieben und man sagt der beliebten Knolle einen Geschmack nach, der dem der Roten Beete ähnelt.
Einige haben sogar ein feines Kastanien ähnliches Aroma. Aber nicht nur geschmacklich hat man die große Auswahl auch farblich kann die Kartoffel mit einer schönen Vielfalt glänzen, so gibt es längst nicht nur die allseits bekannten Kartoffeln mit gelb bis hellbrauner Schale und hellem Fruchtfleisch, sondern auch, rote, violette und sogar blaue bis schwarze Kartoffeln. Mehr dazu erfährst du im nächsten Abschnitt. Der deutsche Name der Kartoffel hat seinen Ursprung übrigens in Italien und leitet sich von dem italienischen Wort „Tartufo“ für Trüffel ab. So war die Kartoffel im 17. Jahrhundert in Deutschland noch unter dem Namen Tartuffel bekannt, denn genau wie die wertvollen Pilze versteckt sich auch die Erdäpfel unter der Erde.
Wann ist Kartoffelsaison?
Die Saison für Kartoffeln aus heimischem Anbau beginnt mit der Ernte der Frühkartoffeln im Juni und Juli und zieht sich dann mit der Ernte von mittleren und späten Sorten bis in den Oktober. Aber auch anschließend müssen wir nicht auf Kartoffeln aus deutschem Anbau verzichten. Die Superknolle ist nämlich ziemlich unempfindlich und lagerfähig und aus Lagerware noch bis zum Frühjahr des Folgejahres verfügbar.
Wie kann ich die Frische von Kartoffeln beurteilen?
Frische Erdäpfel erkennt ihr an einer intakten Schale. Sie sollten fest sein und auf Druck nicht nachgeben. Haben die Erdäpfel bereits Sprossen, grüne, braune oder schwarze Flecken oder gar matschige Stellen sind sie nicht mehr frisch und eignen sich auch nicht mehr zum Verzehr. Ihr solltet in diesem Fall vom Kauf lieber absehen.
So werden Kartoffeln am besten gelagert
Kartoffeln solltet ihr Zuhause möglichst kühl und lichtgeschützt lagern, dazu bietet sich statt den üblichen Kartoffelnetzen vor allem die Aufbewahrung in Papiertüten an. Am wohlsten fühlen sie sich gut belüftet. Grundsätzlich sind Kartoffeln unter diesen Bedingungen aber super lagerfähig und lange haltbar. Tummelt sich zwischen euren Kartoffeln doch mal ein Exemplar, dass durch zu viel Sonneneinstrahlung grüne Stellen abbekommen hat, solltet ihr diese vor der Zubereitung rausschneiden oder die Kartoffel gründlich schälen.
Das Gleiche gilt auch, wenn die Kartoffel austreibt. Diese grünen Verfärbungen enthalten genau wie die Triebe Solanin, ein Stoff der für Menschen giftig ist. Habt ihr keine geeignete Lagermöglichkeit für eure Kartoffeln, könnt ihr diese auch einfrieren. Dazu sollten sie gründlich gewaschen, geschält und in die gewünschte Form geschnitten werden. Da sie roh eingefroren ihre Struktur und ihren Geschmack verändern, ist es sinnvoll sie vorab zu kochen. Abgekühlt können sie dann ins Gefrierfach wandern und halten sich dort ca. 6 Monate.
Die Zubereitung von Kartoffeln
Die Zubereitung von Kartoffeln ist kein Hexenwerk. Grundsätzlich solltet ihr die Kartoffeln vor der Zubereitung gründlich waschen und auf Sprossen oder grüne Verfärbungen untersuchen. Werdet ihr diesbezüglich fündig, solltet ihr die entsprechende Stelle großzügig herausschneiden oder den Erdapfel entsorgen. Anschließend sind eurer Kreativität keine Grenzen gesetzt. Kartoffeln sind auf der ganzen Welt eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel und ein absoluter Alleskönner. Lediglich auf eines muss bei Kartoffeln verzichtet werden, und zwar der Rohverzehr.
Kartoffeln sind roh weder besonders bekömmlich noch geschmacklich ein Hit, außerdem enthalten Kartoffeln Solanin, dieser Stoff kann in größeren Mengen Vergiftungserscheinungen auslösen. Aber selbst mit Wegfall des Rohverzehrs sind die gesunden Knollen noch immer so vielseitig einsetzbar, dass man kaum weiß, wo man anfangen soll. Egal ob als Beilage oder Hauptgericht, die Kartoffel macht eigentlich immer eine gute Figur.
Die Kartoffel ist eins der wichtigsten Grundnahrungsmittel und ein Allrounder in der Küche
Die Erdäpfel ganze Jahr aus heimischem Anbau verfügbar.
Gebraten sind Kartoffeln als Rösti, Reibekuchen oder Bratkartoffeln ein echter Genuss und auch gekocht als Salz- oder Pellkartoffeln und als Kartoffelpüree eine prima Sache. Im Ofen lassen sie sich hervorragend als pralle Backkartoffeln oder kleine Rosmarinkartöffelchen zubereiten und wer könnte schon zu einem lecker, cremigen Kartoffelgratin nein sagen. Eine herzhafte Kartoffelsuppe kann uns an kalten Tagen ein wohliges Gefühl verschaffen und ein klassischer Kartoffelsalat darf bei keinem sommerlichen Grillabend fehlen.
Die Möglichkeiten Kartoffeln zuzubereiten sind nahezu unbegrenzt und die leckere Knolle ist von unserem Speiseplan überhaupt nicht wegzudenken. Auf meinem Blog findest du eine Auswahl an leckeren Rezepten mit Kartoffeln wie zum Beispiel kolumbianischer Kartoffeleintopf „Ajiaco Bogotano“, herzhafter Wirsingeintopf mit Hackfleisch und Kartoffeln, leckere Frankfurter Grüne Soße mit Kartoffeln und Eiern, deftiger Kohlrabi-Auflauf mit Hackfleisch und Kartoffeln, klassischer Kartoffelsalat mit Mayonnaise, frischer Blumenkohl-Brokkoli-Auflauf mit Kartoffeln.
Omas saftiger Hackbraten mit Kartoffelkruste, herzhafte Kartoffelsuppe, knusprige Bratkartoffeln mit Zwiebeln, Omas Reibeplätzchen, sahniges Kartoffelgratin, frische Bärlauch Suppe mit Kartoffeln und Hähnchenspieß,
Endivien Kartoffel Stampf mit Bacon, Kartoffelrösti mit Lachs, schwäbischer Kartoffelsalat mit Brühe, knusprige Rosmarin-Kartoffeln aus dem Ofen und ein herzhaftes Kartoffeldressing für Feldsalat.
Auch wenn die Süßkartoffel nur entfernt mit der eigentlichen Kartoffel verwandt ist, möchte ich euch hier ein paar meiner Rezepte mit Süßkartoffeln verlinken: Spargelsalat mit Süßkartoffeln, Süßkartoffelsuppe mit Kokos und Ingwer sowie ein original kolumbianisches Rezept für würzige Hähnchenbrust mit Süßkartoffeln und Guacamole.
Beliebte Kartoffelsorten (in Deutschland)
Kartoffeln sind nicht nur unheimlich vielseitig in ihren Zubereitungsmöglichkeiten, sondern verfügen auch über eine große Sortenvielfalt. Es gibt natürlich vielerlei Eigenschaften, nach denen man Kartoffeln unterscheiden kann, dazu gehören Erntezeiten, Konsistenz und Farbe. Ich möchte an dieser Stelle kurz alle drei Möglichkeiten anschneiden. Geht es um die passende Saison und Erntezeiten der
Erdäpfel lässt sich am besten in frühe, mittlere und späte Kartoffelsorten kategorisieren. Frühkartoffeln werden im April und Mai gepflanzt und im Juni und Juli geerntet, sie brauchen ca. 110 Tage bis ihr Wachstum abgeschlossen ist während mittlere und späte Sorten der Kartoffel etwas länger für die perfekte Reifung benötigen und ab September geerntet werden.
In der gleichen Reihenfolge lässt sich auch der Stärkegehalt der Kartoffeln gut beschreiben. Frühe Kartoffelsorten haben meist den geringsten Stärkeanteil, mittlere Sorten einen etwas höheren Anteil an Stärke und späte Kartoffelsorten besitzen den höchsten Stärkeanteil. Wobei wir auch schon bei der wohl bekanntesten Art der Unterscheidung der Kartoffeln sind. Festkochend, vorwiegend festkochend und mehlig kochend sind in Sachen Kartoffeln vermutlich jedem ein Begriff und können ein hilfreicher Ratgeber sein, je nachdem, was ihr aus euren Kartoffeln zaubern wollt.
Festkochende Kartoffeln bleiben beim Kochen, wie es der Name schon vermuten lässt, fest und eignen sich besonders gut für Kartoffelsalat oder Bratkartoffeln. Vorwiegend festkochende Kartoffeln bilden die goldene Mitte und sind das Mittel der Wahl für Pell- und Salzkartoffeln, Aufläufe, Eintöpfe und Reibeplätzchen. Mehlig kochende Kartoffeln lassen sich wunderbar zu Kartoffelpüree und Kartoffelsuppe verarbeiten und sind die perfekte Wahl für Ofenkartoffeln, da sie innen himmlisch fluffig werden.
Sie eignen sich außerdem hervorragend für die Zubereitung von Knödeln, Kroketten und Gnocchi. Zu den beliebtesten deutschen Kartoffelsorten gehören Linda, Laura, Agria und Adretta, sowie die Klassiker Sieglinde und Bintje. Wer bereit für ein bisschen Farbenvielfalt auf dem Teller ist, hat die Auswahl zwischen intensiv blauen, violetten, schwarzen oder sogar zweifarbigen Kartoffelsorten wie Blauer Schwede, Vitelotte oder Mayan Twilight.
Gesundheit
Kartoffeln haben oft zu Unrecht den Ruf als Dickmacher, zwar glänzen sie nicht mit der minimalsten Kalorienmenge befinden sich mit ca. 69 kcal pro 100 g aber durchaus noch in einem moderaten Bereich. Kartoffeln bestehen zudem zu 77 % aus Wasser und haben nahezu kein Fett. Abgesehen davon enthalten Kartoffeln jede Menge gesunde Inhaltsstoffe, die einen positiven Einfluss auf unser Wohlbefinden
haben können. Die leckere Knolle beeindruckt mit einem hohen Vitamin-C-Gehalt. Vitamin C ist wichtig für das Immunsystem und kräftigt zudem das Bindegewebe.
Insgesamt sind 15 Mineralstoffe und Spurenelemente in der Kartoffel vertreten, besonders hervorzuheben ist der enorme Gehalt an Kalium, welches unerlässlich für die Gesundheit unserer Nerven und Muskeln ist. Kartoffeln sind reich an
Antioxidantien, die unsere Zellen vor freien Radikalen schützen und dadurch vielen Erkrankungen vorbeugen. Auch bei akuten Beschwerden wie Sodbrennen oder Magen-Darm-Verstimmungen kann die Kartoffel durch ihre basischen Eigenschaften
Linderung verschaffen, die in Kartoffeln enthaltene Stärke kann Säure und Gifte binden und zudem durch ihre gute Verträglichkeit den Magen und Darm beruhigen. Auch äußerlich lassen sich Kartoffeln als Hausmittel anwenden, so sollen warme Kartoffelwickel Schmerzen lindern und Muskelverspannungen lösen oder umgekehrt in Form von kalten Wickeln bei rheumatischen Entzündungen und Mückenstichen helfen.